<p><strong>heute.t-online.de/ZDFHeute, 12.11.2003</strong></p> <p><strong>Vom Homo sapiens zum Homo surfiens"</strong></p> <p>Umfassendes Handbuch zum World Wide Web erschienen</p> <p>Vielleicht ist es die letzte umfassende wissenschaftliche Arbeit zu diesem Thema: Die Informatiker Christoph Meinel und Harald Sack, die jetzt ein umfassendes Handbuch zu Technik und Gestaltung im World Wide Web vorgelegt haben, sind sich sicher, dass es angesichts der rasanten Entwicklung im Internet künftig nicht mehr möglich sein wird, alles zu diesem Thema in einem einzigen Buch detailliert darzustellen.</p> <p>Wie es sich für ein breit angelegtes Handbuch gehört, fangen auch Meinel und Sack bei Adam und Eva an: Die Geschichte der menschlichen Kommunikation wird beschrieben als eine Entwicklung "vom Homo sapiens zum Homo surfiens". Das Web wird als universelles Kommunikationsmedium verstanden, das Daten in ganz unterschiedlichen Formaten übertragen kann.</p> <p>Nicht nur kinderleicht<br />Die dreiW-Buchstaben gehen heute jedem Kind über die Lippen. Wie das Computernetz aufgebaut ist, das die zahllosen Möglichkeiten bereit hält, und welchen Regeln es dabei folgt, ist aber weit weniger bekannt. In prägnanter und gut verständlicher Sprache sowie mit zahlreichen Grafiken und Tabellen erklären die Handbuchautoren, "wie sich Rechner unterhalten".</p> <p>Bis in mathematische Details hinein werden die Besonderheiten der Paketvermittlung erläutert. Von der Netztechnik bis zur Web-Seiten-Programmierung - kein Thema wird ausgelassen. Klare Definitionen sorgen für Überblick, so dass kein Handbuchleser künftig Bandbreite und Datendurchsatz verwechseln muss. Sehr in die Tiefe geht es bei der Beschreibung des TCP/IP-Protokolls, ein Exkurs geht auch auf die geplante Version 6 des Internet-Protokolls (IPv6) ein.</p> <p><strong>Guter Lesestoff<br /></strong>Auch bei der Darstellung der Web-Techniken wie HTML, CSS oder XML bieten die Autoren zunächst eine allgemeine Einführung, ehe sie dann vertiefend ins Detail gehen. Der einführende Teil eignet sich gut als Lesestoff, die genaueren Ausführungen zum gezielten Nachschlagen. Beim Lesen in dem aus Vorlesungen entstandenen Werk stört man sich allerdings entstandenen Werk stört man sich allerdings an gelegentlichen Tippfehlern sowie unüblichen Schreibweisen wie "Email" statt "E-Mail".</p> <p>Die Regeln für die Web-Auszeichnungssprachen wie für die Netzkommunikation werden in Standards gegossen und weiterentwickelt - in einem Prozess, der von den Autoren als "geregelte Anarchie" bezeichnet wird. Hier wünschte man sich noch ein paar mehr Informationen über die Arbeit der Standardisierungsgremien - insbesondere ICANN und das World-Wide-Web-Konsortium (W3C) werden nur kurz erwähnt.</p> <p><strong>Horst-Joachim Hofmann in c't, Heft 6, 2004</strong></p> <p>Die Lektüre dieses knapp 1200 Seiten umfassenden Wälzers lohnt sich hingegen, denn die an den Universitäten Trier und Jena tätigen Autoren erreichen ein Niveau, das auch den Profisunter den Lesern noch neue Erkenntnisse bringen kann. (...) Ein dickes Buch mit breit angelegtem Inhaltsspektrum - 1,5 Kilo Detailwissen für den Technik-Freak und genügend Spannendes für den normalen Internet-Besucher, also viel Sachinformation fürs Geld. </p>