Das Verhältnis von Religion und Zivilgesellschaft ist komplex und ambivalent. Einerseits kann es keineswegs als ausgemacht gelten, dass Religion ein Teil der Zivilgesellschaft ist: Nicht jede Religion oder religiöse Gemeinschaft versteht oder verhält sich als zivilgesellschaftlicher Akteur und nicht alle Staaten weisen gleichermaßen jenen Bereich freiwilliger Selbstorganisation auf, den wir Bürger- oder Zivilgesellschaft nennen. Andererseits ist eine intakte Zivilgesellschaft ohne ein geklärtes, konstruktives Verhältnis von Staat, Religion und Gesellschaft kaum zu erreichen. In demokratisch verfassten Gesellschaften – so kann man im Anschluss an Alexis de Tocqueville vermuten – stellen Religion und ihre vielen Formen der Vergemeinschaftung einen wesentlichen Teil der Zivilgesellschaft. Während diese These für die USA als bewiesen gelten kann, herrscht relative Unklarheit für Europa und viele andere Teile der Welt. Der Band setzt an dieser Grenze des Wissens an. Seine Beiträge hinterfragen kritisch die Rolle der Religion in der Zivilgesellschaft. Dabei wird das Wechselverhältnis von Religion und Zivilgesellschaft zunächst aus theoretischer Perspektive untersucht. Drei Beiträge analysieren kontrovers den Zusammenhang von Religion und Sozialkapital vergleichend für die Staaten Europas. Empirische Fallstudien zur Bundesrepublik Deutschland, zu den Niederlanden, Weißrussland und den Philippinen zeigen, dass Religion eine wichtige zivilgesellschaftliche Ressource darstellt, deren politische Wirkung aber je nach Systemtyp sehr unterschiedlich ausfallen kann.
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Das Verhältnis von Religion und Zivilgesellschaft ist komplex und ambivalent.
Das Verhältnis von Religion und Zivilgesellschaft ist komplex und ambivalent. Einerseits kann es keineswegs als ausgemacht gelten, dass Religion ein Teil der Zivilgesellschaft ist: Nicht jede Religion oder religiöse Gemeinschaft versteht oder verhält sich als zivilgesellschaftlicher Akteur und nicht alle Staaten weisen gleichermaßen jenen Bereich freiwilliger Selbstorganisation auf, den wir Bürger- oder Zivilgesellschaft nennen. Andererseits ist eine intakte Zivilgesellschaft ohne ein geklärtes, konstruktives Verhältnis von Staat, Religion und Gesellschaft kaum zu erreichen. In demokratisch verfassten Gesellschaften – so kann man im Anschluss an Alexis de Tocqueville vermuten – stellen Religion und ihre vielen Formen der Vergemeinschaftung einen wesentlichen Teil der Zivilgesellschaft. Während diese These für die USA als bewiesen gelten kann, herrscht relative Unklarheit für Europa und viele andere Teile der Welt. Der Band setzt an dieser Grenze des Wissens an. Seine Beiträge hinterfragen kritisch die Rolle der Religion in der Zivilgesellschaft. Dabei wird das Wechselverhältnis von Religion und Zivilgesellschaft zunächst aus theoretischer Perspektive untersucht. Drei Beiträge analysieren kontrovers den Zusammenhang von Religion und Sozialkapital vergleichend für die Staaten Europas. Empirische Fallstudien zur Bundesrepublik Deutschland, zu den Niederlanden, Weißrussland und den Philippinen zeigen, dass Religion eine wichtige zivilgesellschaftliche Ressource darstellt, deren politische Wirkung aber je nach Systemtyp sehr unterschiedlich ausfallen kann.
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"Aufgrund der theoretischen und empirischen Vielschichtigkeit stellt der Sammelband einen wesentlichen Beitrag nicht nur im Bereich der allgemeinen Religionssoziologie, sondern auch im Bereich der politikwissenschaftlichen Systemforschung dar." Portal für Politikwissenschaft (www.pw-portal.de), 04.08.2011
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Religion als zivilgesellschaftliche Ressource

Produktdetaljer

ISBN
9783531178271
Publisert
2010-11-25
Utgiver
Vendor
Springer vs
Aldersnivå
Professional/practitioner, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
264

Om bidragsyterne

Dr. Antonius Liedhegener ist Professor am Zentrum für Religion, Wirtschaft und Politik an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern/Schweiz.
Dr. Ines-Jacqueline Werkner ist Vertretungsprofessorin für Internationale Politik und Gesellschaft am Institut für Sozialwissenschaften der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.