9 zur Frage nach unserem Mensch-Sein als solchem, zur Frage nach uns selbst und zu unserem Verhältnis zu den anderen. Abschließend gilt es all jenen Dank auszusprechen, die hier nicht namentlich genannt werden können, die aber in den letzten Jahren durch vielfältige Anre gungen und konstruktive Kritik die Realisierung dieses Buchprojekts gefördert haben -insbesondere den Teilnehmern des "Forschungskreises fur Philosophie und Psychotherapie" in Tuttlingen sowie dem "Institut fur Existenzanalyse" in Berlin. Tuttlingen, im April 1997 Identität, Scham und Schuld Leon Wurmser Die Affekte geben dem Seelischen seinen Reichtum. Unsere Identität hat einen affektiven Kern, der bis auf die ersten Wochen und Monate zurückgeht. Unsere Träume gewähren uns eine Affektunmittelbarkeit im Erleben, die sich nie völlig in Worten ausdrücken oder beschreiben läßt; sie geben uns damit einen Teil die ser tiefen Affektkontinuität, in der unsere Identität recht eigentlich wurzelt. Auch gehen die Affekte, die dabei eine Rolle spielen, weit über solche von Liebe und Haß hinaus, und zwar schon von sehr früher Zeit an. Interesse, Überraschung, Freude, Depression, Verachtung, Staunen, Ekel, Scham, Wut, Ärger, Furcht, Zweifel lassen sich sehr früh und oft schon in feinen Abstufungen beobachten, wie es namentlich S. Tomkins herausgearbeitet und die neue For schung der frühen Kindheit weitgehend bestätigt hat. Mit "frühe" meine ich z. T. die ersten Monate, z. T. die ersten anderthalb Jahre, vor dem Einsetzen der Sym bolisierungsfähigkeit.
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Vorwort der Herausgeber.- Identität, Scham und Schuld.- I. Historisch-kulturanthropologische Aspekte.- Scham — ein obsoletes Gefühl? Einleitende Bemerkungen zur Aktualität eines Begriffs.- Zur Differenzierung zwischen Scham und Schuld.- Die Scham in der griechisch-römischen Antike — Eine philosophie-historische Bestandsaufnahme von Homer bis zum Neuen Testament.- Koreanische Kultur und Schamgefühl.- Die Infrarote Schamlosigkeit Exhibitionismus, Voyeurismus und die elektronischen Medien.- Scham und Normen Überlegungen aus sozialwissenschaftlicher und analytisch-philosophischer Sicht.- Scham und Schuld im Licht des Rechts sowie in den Erfahrungen und Reflexionen des Strafvollzugs.- II. Phänomenologisch-psychoanalytische Aspekte.- Scham als Mittlerin zwischen Innen und Außen: Von der Objektbeziehungstheorie zur Alteritätstheorie.- Das Schamgefühl als Grenzgefühl Phänomenologische und psychoanalytische Betrachtungen zu Trieb und Wert.- Scham-Angst und Selbstwertgefühl.- Das Komische als schamauslösende Bedingung.- Funktionen der Scham.- Scham als reiner Affekt im Licht psychologisch- und radikal-phänomenologischer Reduktion.- Personenregister.- Autoren- und Herausgeberanschriften.
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Das Thema Scham erscheint in einer Zeit, in der Wertmaßstäbe immer unverbindlicher werden, weitgehend überholt. Andererseits wenden sich Vertreter verschiedener Humanwissenschaften seit neuestem zunehmend diesem Thema zu, mit dem sich zuvor fast ausschließlich Theologen und Philosophen auseinandergesetzt haben. Psychoanalytiker registrieren vermehrt narzißtische Persönlichkeitsstörungen, die im wesentlichen Ausdruck von spezifischen Schamproblemen sind. Sozialwissenschaftler und Juristen ziehen Scham zur Erklärung gesellschaftlicher Phänomene mit heran. Die Beiträge dieses Bandes vermitteln jeweils aus der Perspektive von Psychoanalyse, Psychiatrie, Philosophie, Sozialwissenschaft, Jurisprudenz und Theologie fundierte Einblicke in die aktuelle Diskussion.
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Springer Book Archives
Kulturtheoretische und klinisch-therapeutische Aspekte der Scham
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Produktdetaljer
ISBN
9783531129518
Publisert
1997-07-29
Utgiver
Vendor
Springer vs
Høyde
235 mm
Bredde
155 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
224
Om bidragsyterne
Dr. Rolf Kühn lehrt Philosophie an der Universität Wien.Dr. Michael Raub ist promovierter Psychologe.
Dr. Michael Titze ist Psychotherapeut in freier Praxis.