1 Ein großer Teil der zweiten Generation türkischer Migranten ist mittlerweile erwachsen geworden. Sie sind die Kinder der Arbeitsmigranten aus den sech- ger und siebziger Jahren, sind in Bildungsinstitutionen der BRD sozialisiert und haben die Türkei als Herkunftsland ihrer Eltern kennen gelernt. Dieses Buch befasst sich mit den Eingliederungsprozessen von türkischen Migranten der zweiten Generation, die einen Hauptschulabschluss gemacht haben. An welchen gesellschaftlichen und subjektiven Faktoren sich ihre Integrations- und A- grenzungsverläufe entscheiden, ist die leitende Frage dieser Studie. Spätestens mit dem Aufwachsen einer zweiten Generation ist auch für die deutsche Gesellschaft die Integration von Migranten ein politisch und wiss- schaftlich relevantes Thema. Die Arbeitsmigranten der ersten Generation w- den durch die Rekrutierung als ‚Gastarbeiter’ in den Arbeitsmarkt integriert, nicht aber in andere Bereiche der Gesellschaft. Dies gilt in besonderem Maße für die erste Generation türkischer Migranten. Das Leben gesellschaftlicher Randständigkeit ertrugen sie mit der Perspektive, in das Herkunftsland zurü- zukehren. Für die zweite Generation türkischer Migranten dagegen stellt sich die Frage der Integration unausweichlich. Aus ihnen sind längst dauerhafte Einwanderer geworden. Es kann davon ausgegangen werden, dass sie die Rü- kehrperspektive aufgegeben haben und sich an den hiesigen gesellschaftlichen Standards orientieren. Der erste theoretische Bezugspunkt der Studie sind somit Theorien über die Integration von Einwanderern. Ein zweiter Bezugspunkt ist die Debatte über neue Formen sozialer - gleichheit, die mit Begriffen wie urban underclass und soziale Ausgrenzung beschrieben werden.
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Sie sind die Kinder der Arbeitsmigranten aus den sech- ger und siebziger Jahren, sind in Bildungsinstitutionen der BRD sozialisiert und haben die Türkei als Herkunftsland ihrer Eltern kennen gelernt.
Zur Theorie von Integration und Ausgrenzung.- Methoden.- Soziale Netzwerke.- Wohnen.- Arbeit.- Fazit.
Mit dem Aufwachsen einer zweiten Migrantengeneration in der BRD sind auch für die deutsche Gesellschaft die Fragen relevant geworden, die für alle Einwanderungsgesellschaften von zentraler Bedeutung sind: Was bedeutet Integration, was Ausgrenzung? Woran entscheidet es sich, ob Integration gelingt oder der Weg in die Randständigkeit bis hin zur dauerhaften Ausgrenzung führt? Diese Fragen wurden für die zweite Generation türkischer Migrantinnen und Migranten in den Dimensionen Arbeit, soziale Netzwerke und Wohnen untersucht. Die Studie stützt sich zum einen auf Interviews mit türkischen Migranten der zweiten Generation, die in zwei typischen Migrantenquartieren wohnen, und zum anderen auf Interviews mit Gatekeepern des Arbeits- und Wohnungsmarkts, mit Personen also, die aufgrund ihrer beruflichen Position über Zugang und Platzierung in den Betrieben bzw. Wohnhäusern entscheiden.
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"Lohnen ist die Lektüre des mit 200 Seiten Text recht kurzen und eingängig geschriebenen Buches in drei Hinsichten: Diskriminierungsmechanismen und Entwicklungen ('Karrieren') der Familien werden erklärt; es wird differenziert analysiert, wie Netzwerke mehr schlecht als recht als Ausgleichsmechanismen für strukturelle Benachteiligungen fungieren; und die wichtige Rolle des Stadtviertels im Alltag der türkischen Familien wird herausgearbeitet." geographische revue - Zeitschrift für Literatur und Diskussion, 01-02/2007
"[...] informativ. Der Text ist übersichtlich und in einfacher verständlicher Sprache gestaltet, insofern gut leserlich. Das Buch ist [...] zu empfehlen, da es einen konkreten Beitrag zu gesellschaftlichen und subjektiven Faktoren der Integrations- und Ausgrenzungsverläufe bei den türkischen Migranten der zweiten Generation leistet und damit seiner Zielsetzung in jedem Fall nachkommt." www.socialnet.de, 24.01.2007
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Arbeit, soziale Netzwerke und Wohnen
Produktdetaljer
ISBN
9783531149158
Publisert
2006-05-30
Utgiver
Vendor
Springer vs
Høyde
210 mm
Bredde
148 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Om bidragsyterne
Dr. Norbert Gestring ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe Stadtforschung am Institut für Soziologie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.Dr. Andrea Janßen ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Zentrum für Umfragen, Methoden und Analysen (ZUMA) in Mannheim.
Dr. Ayca Polat ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe Stadtforschung am Institut für Soziologie der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.