"Die Familie lässt sich demnach als ein psychosoziales System begreifen, dessen Besonderheit darin liegt, dass es in seinen Binnenbeziehungen über eine gleichsam eingebaute Innovationsquelle verfügt, also über ein Potential der Selbstentfaltung wie der Selbstdestruktion verfügt, das für andere Systeme unbekannt ist" (ALLERT 1997, S. 9). 2 "Sogar wenn ein Kind etwas fordert und seine Forderung zurückgewiesen wird, wird wahrscheinlich sein Schreien und Schmollen kein irrationaler Ausdruck von Frustration, sondern Ausdruck eines ri­ tuellen Schritts sein. Damit übermittelt es, dass es schon Image zu verlieren hat, und dass dessen Verlust nicht einfach hingenommen werden kann. Einsichtigere Eltem können auf solches Theater Rücksicht nehmen, indem sie diese kruden Strategien als Beginn eines sozialen Selbst betrachten" (GOFFMAN 1971, S. 29). Literatur ALLERT, T. (1997): Die Familie. Fallstudien zur Unverwüstlichkeit einer Lebensform. - Berlin. FLAAKE, K. (2001): Körper, Sexualität und Geschlecht. Studien zur Adoleszenz junger Frauen. - Gießen. GOFFMAN, E. (1971): Interaktionsrituale. Über Verhalten in direkter Kommunikation. - FrankfurtlM. KING, V. (2002): Die Entstehung des Neuen in der Adoleszenz. - Opladen. KLEIN, M. (1978): Alltagstheorien und Handlungsselbstverständlichkeiten. In: HAMMERlCH, K.!KLEIN, M. (Hrsg.): Materialien zur Soziologie des Alltags. Sonderheft 20 der Kölner Zeitschrift für Soziolo­ gie und Sozialpsychologie. - Opladen, S. 389-420. KREBS, U. (2001): Erziehung in traditionellen Kulturen. - Berlin. MANN, Th. (1963): Unordnung und frühes Leid. In: Ders.: Sämtliche Erzählungen. - FrankfurtlM., S. 491-522. MEIER, C. (1988): Die politische Kunst der griechischen Tragödie. - München. MOLLENHAUER, K.lBRUMLIK, M.lWUDTKE, H. (1975): DieFamilienerziehung. - München.
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"Die Familie lässt sich demnach als ein psychosoziales System begreifen, dessen Besonderheit darin liegt, dass es in seinen Binnenbeziehungen über eine gleichsam eingebaute Innovationsquelle verfügt, also über ein Potential der Selbstentfaltung wie der Selbstdestruktion verfügt, das für andere Systeme unbekannt ist" (ALLERT 1997, S.
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Editorial.- I. Erziehungswissenschaftliche Ritualforschung.- Die innovative Kraft von Ritualen in der Erziehung. Mimesis und Performativität, Gemeinschaft und Reform.- Rituale und Schule. Anmerkungen zu einem pädagogisch bedeutsamen Zusammenhang.- Ritualforschung in der Erziehungswissenschaft. Konzeptionelle und forschungsstrategische Überlegungen.- Ritual — Sprache — Körper. Das Performative als magischer Begriff aus Sicht der Erziehungswissenschaft.- II. Jugend.- Sozialisation als performativer Prozess. Ethnographische Überlegungen zu rituellen Praktiken in der Familie.- Das Entstehen des Neuen im Familienritual. Ein literaturanthropologischer Versuch.- Rituale des Aktionismus bei Jugendlichen. Kommunikative und konjunktive, habitualisierte und experimentelle Rituale.- Jugendrituale. Breakdance und islamisches Gebet in migrationsgeprägten Milieus.- Rauschrituale. Zum pädagogischen Umgang mit einem wenig beachteten Kulturphänomen.- III. Geschlecht.- Anerkennungs- und Missachtungsrituale in schulischen Geschlechterverhältnissen.- „Na, und wie sie sich benehmen…“ Selbstorganisierte Initiation in die weibliche Adoleszenz.- Wunderschöne Rituale? Ritualisierungsprozesse von Mädchen im Spannungsfeld von Fernsehbild und Körperpraxis.- Männlichkeitsrituale als Widerstandsrituale in Erziehung und Bildung. Zur Konstruktion des (kritischen) Subjekts im Männlichkeitsdiskurs.- IV. Schule.- Religiös inspirierte Rituale in reformpädagogischen Schulen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.- Mikrorituale von Grundschülern — Liminalität und Aktionismus.- Woher kommen die Bedeutungen? Sprechen und Zu/Hören als Geben und Nehmen in schulischen Ritualen.- Rituelles Wissen und organisatorisches Lernen.- Differenzerzeugung und Macht. Rituale als Inszenierung einerunbegründbaren Geltung.- Die mythische Dimension in schulischen Ritualen: Rekonstruktion und Theoretisierung einer gescheiterten Performance.- Schulmythen und Schulrituale als „kreative Verkennung“ und Schöpfung des Neuen.
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Das Buch behandelt die Bedeutung von Ritualen für Jugend, Geschlecht und Schule. Ausunterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten die Autoren die gemeinschaftsbildenden und differenzierenden Funktionen von Ritualen undbeschreiben deren bewahrende und gleichzeitig innovative Kraft.
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Springer Book Archives

Produktdetaljer

ISBN
9783810037152
Publisert
2004-03-30
Utgiver
Vendor
Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
Høyde
240 mm
Bredde
170 mm
Aldersnivå
Research, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Heftet
Antall sider
266

Om bidragsyterne

Die Herausgeber: Dr. Christoph Wulf, Professor für Allgemeine und Vergleichende Erziehungswissenschaft; PD Dr. phil. Jörg Zirfas, Institut für Erziehungswissenschaft, beide: FreieUniversität Berlin.