Sebastian Ziera widmet sich der Analyse der Danielrezeption im Markusevangelium. Dabei untersucht er die Text-Text-Bezüge nicht nur punktuell, sondern konzeptionell und gibt einen Gesamtüberblick über ihre Bedeutung für das gesamte Markusevangelium. Als methodischer Ansatz kommen die Erkenntnisse aus der Intertextualitätsforschung, besonders des textorientierten Modells, zum Tragen. Die Untersuchung zeigt, dass der Autor des Markusevangeliums die Rezipienten seines Werkes überdeutlich und sehr bewusst auf das Danielbuch verweist. Dies wird besonders an der Endzeitrede in Mk 13 sichtbar. Weil zudem über das gesamte Evangelium hinweg immer wieder mit unterschiedlicher Deutlichkeit auf das Danielbuch angespielt wird, legt sich der Schluss nahe, dass der Autor des Markusevangeliums das Danielbuch prinzipiell als Subtext seinen Hörern bzw. Lesern präsentiert. Die intertextuellen Bezüge zwischen dem Markusevangelium und dem Danielbuch erweisen sich damit als eine wesentliche Perspektive für ein angemessenes Verständnis des Markusevangeliums. Dabei wird das Danielbuch vom Markus aber nicht nur aufgenommen, vielmehr findet eine kritische und korrigierende Auseinandersetzung mit wesentlichen Inhalten statt: Dies betrifft vor allem die im Danielbuch vorhergesagten Zeiten und Zeichen, den endzeitlichen Krieg und die Rolle des Tempels. Das herausgearbeitete Profil, welches in Bezug auf die Danielrezeption als ambivalent beschrieben werden muss, lässt sich dabei am besten in die Zeit nach der Tempelzerstörung durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. einordnen. Ziera liefert damit nicht nur Erkenntnisse in Bezug auf die inhaltliche Ausrichtung des Markusevangeliums, sondern auch wichtige Impulse für die Frage nach der historischen Einordnung.
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Folgen wir einer intertextuellen Spur und fragen nach deren Bedeutung für die Einordnung dieser Schrift!
Das Markusevangelium rekurriert immer wieder auf das Danielbuch. In Mk 13,14 wird der Lesende überdeutlich auf diesen Referenztext hingewiesen. Ziera nimmt diese intertextuelle Spur auf und fragt nach deren Bedeutung für die Einordnung dieser Schrift.
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Produktdetaljer

ISBN
9783525500309
Publisert
2023-11-13
Utgiver
Vendor
Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co KG
Vekt
718 gr
Høyde
235 mm
Bredde
160 mm
Dybde
30 mm
Aldersnivå
G, 01
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet

Forfatter

Om bidragsyterne

Sebastian Ziera, Dr. theol., ist seit 2019 Pfarrer in Leipzig und erfüllt einen Lehrauftrag an der EHS. Martin Leuenberger ist Professor für Altes Testament an der Universität Tübingen. Dr. Johannes Schnocks ist Professor für Zeit- und Religionsgeschichte des Alten Testaments an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Michael Tilly ist Professor für Neues Testament und Antikes Judentum an der Eberhard Karls Universität in Tübingen. David du Toit ist Professor für Neues Testament (Literatur und Geschichte des Urchristentums) an der FAU Erlangen-Nürnberg.