Der offene Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat der westlichen Öffentlichkeit die Wichtigkeit der ukrainischen Kulturgeschichte bewusst gemacht. Es mangelt allerdings an grundlegenden Handbüchern. Auf Deutsch liegt keine ukrainische Literaturgeschichte vor, die einen Überblick über die wichtigsten Autorinnen und Autoren sowie die Entwicklung der literarischen Genres geben würde. Es gibt eine Reihe von Fragen, der sich eine ukrainische Literaturgeschichte stellen muss. Wann und mit welchen Texten beginnt die Geschichte der ukrainischen Literatur? In welchen Sprachen und in welchem Raum vollzieht sie sich? Welche regionalen Besonderheiten sind zu beachten? Welche institutionellen Bedingungen ermöglichen und behindern den literarischen Prozess in der Ukraine? Schließlich ist noch auf ein wichtiges Spezifikum hinzuweisen. Eine ukrainische Literaturgeschichte kann keine Darstellung eines literarischen Prozesses sein, der unabhängig von seiner eigenen Reflexion, Historisierung und Institutionalisierung abläuft. Mit anderen Worten: Die ukrainische Literaturgeschichte „entstand“ nicht einfach, sondern sie wurde über weite Strecken als gewollte kulturelle Ordnung konstruiert.  
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Der offene Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 hat der westlichen Öffentlichkeit die Wichtigkeit der ukrainischen Kulturgeschichte bewusst gemacht.
Autorinnen und Autoren.- 1. Einleitung.- 2. Die Literatur in der Kyjiver Rusʼ.- 3. Das „Schweigen“ der ukrainischen Literatur in der frühen Neuzeit.- 4. Ukrainische Literatur in der polnisch-litauischen Adelsrepublik.- 5. Literatur im Kosaken-Hetmanat.- 6. Die „longue durée“ des Barocks und neue Strömungen.- 7. Ukrainische Literatur als Herausforderung der russischen imperialen Kultur.- 8. Die Konstruktion eines Nationaldichters und die Institutionalisierung der ukrainischen Literatur im Zarenreich.- 9. Ukrainische Literatur im Habsburgerreich.- 10. Die ukrainischen Realisten zwischen Selbsterfindung und Camouflage.- 11. Politische Diskussionen um die ukrainische Nationalkultur.- 12. Die Moderne und die Entstehung einer gemeinsamen ukrainischen Literatur.- 13. Literarische Paradoxien des Aufbaus einer sozialistischen ukrainischen Nation.- 14. Ukrainische Literatur im Polen der Zwischenkriegszeit.- 15. Die Exilliteratur.- 16. Literatur in der Sowjetukraine.- 17. Neue literarische Freiheit in der unabhängigen Ukraine: Die „Post-Čornobylʼ-Bibliothek“.- 18. Der Euromaidan, der russische Krieg gegen die Ukraine und die Literatur.- Personen- und Werkregister.
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Die Literatur spielte in der ukrainischen Nationsbildung eine entscheidende Rolle. Wegen des langen Fehlens einer eigenen Staatlichkeit vollzog sich die ukrainische Literaturgeschichte in Räumen mit ganz unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen. Gleichzeitig trug gerade diese schwierige Situation dazu bei, dass die ukrainische Literatur sich innovativ von den jeweils vorherrschenden imperialen Kontexten absetzte. Diese erste deutschsprachige ukrainische Literaturgeschichte reicht von den Kodizes der Kyjiver Rus’ bis zu sozrealistischer Prosa, von Barockpredigten bis zur Avantgardelyrik, von der „erschossenen Renaissance“ bis zu aktuellen Kriegstexten.
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Die erste deutschsprachige ukrainische Literaturgeschichte Vom Mittelalter bis zur unmittelbaren Gegenwart Hintergrundinformationen zur Literatur und Kultur der Ukraine
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Produktdetaljer

ISBN
9783662706367
Publisert
2025-05-08
Utgiver
Vendor
J.B. Metzler
Høyde
240 mm
Bredde
168 mm
Aldersnivå
Popular/general, P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet

Redaktør

Om bidragsyterne

Ulrich Schmid ist Professor für Osteuropastudien an der Universität St. Gallen.

Alessandro Achilli ist Professor für Slavistik an der Universität Cagliari.

Maria Grazia Bartolini ist Professorin für slavische Mediävistik und slavische Linguistik an der Universität Mailand.

Giovanna Brogi ist Professorin emerita für Slavistik an der Universität Mailand.

Vera Faber ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Oslo sowie Professorin für Border Studies an der Universität Tromsø.

Alexander Kratochvil ist Dozent an der Universität München und Professor an der Ukrainischen Freien Universität München und Literaturübersetzer aus dem Ukrainischen und Tschechischen.

Alois Woldan ist Professor emeritus für slavische Literaturen an der Universität Wien.