die Untersuchung nimmt ihren Ausgang bei einigen religionsphilosophischen Schriften des jungen Gotthold Ephraim Lessing, den sogenannten Rettungen von 1754. Diese Texte sind der Gruppe der in der Frühen Neuzeit äußerst erfolgreichen gelehrten literarischen Polemik zuzurechnen, die gemessen an ihrer Bedeutung und ihrem Einfluss - auch für die Poesie der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts - bislang von der Forschung kaum zur Kenntnis genommen wurden. Durch die Rekonstruktion einer Gattungstradition wird ein für die Rettungen und Apologien im Allgemeinen und zusätzlich für Lessing im Speziellen typisch werdender ‚Denkstil‘ freigelegt, der sich aus der Tradition erklären lässt, sich aber nicht in ihr erschöpft.In einer den geistesgeschichtlichen Kontext und die ideengeschichtlichen Voraussetzungen berücksichtigenden Kommentierung der Lessingschen Frühschriften gelingt es, einen Modus der Aneignung gelehrten Wissens herauszuarbeiten, der sich den nur scheinbar überkommenen Techniken gelehrt-humanistischer Barockliteratur verdankt. Was in der Arbeit am Beispiel Lessings, der gelehrte Auseinandersetzung und literarische Produktion anschaulich in einer Person vereint, demonstriert wurde, darf Anspruch auf Verallgemeinerung über weite Strecken des 18. Jahrhunderts erheben.
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“[...] fördern viele Details zutage, die man bisher nicht kannte oder falsch eingeschätzt hat.”Herbert Jaumann in: Germanistik, Bd. 54, H.3/4, S.465, 2014
Produktdetaljer
ISBN
9783110328585
Publisert
2013-09-17
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Vekt
722 gr
Høyde
230 mm
Bredde
155 mm
Aldersnivå
P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet
Antall sider
408
Forfatter
Om bidragsyterne
Michael Multhammer, Ludwig-Maximilians-University Munich, Germany.