Die berühmte Ringparabel aus G. E. Lessings ›Nathan der Weise‹ hat bis in unsere Gegenwart hinein nichts an ihrer Faszinationskraft und Wirkmacht eingebüßt. Zahlreiche Versuche, die Ringparabel zu aktualisieren, bezeugen zwar die große Bedeutung des Textes in der gegenwärtigen Toleranzdebatte, führen aber zu einer instrumentellen Disqualifizierung der Erzählung zum feuilletonistischen Gemeinplatz. Auf diese Weise gerät nicht nur der komplexe ästhetische Rahmen der Parabel in Lessings ›Dramatischem Gedicht‹ aus dem Blickfeld; es wird auch vergessen, dass die Ringparabel selbst eine lange Überlieferungsgeschichte besitzt und dass sie ein ebenso zentrales Erzählmuster des Toleranz- wie des Intoleranzdiskurses darstellte. Der vorliegende Band möchte gegen die präsentistischen Reduktionen und Missverständnisse der Ringparabel die literarische Geschichte dieses wirkmächtigen Erzählmodells rekonstruieren und an diesem Leitfaden entlang eine Archäologie des europäischen Toleranzgedankens liefern. Erhellt werden zunächst die Transformationen der Parabel von der Antike bis zu Boccaccios Melchisedech-Novelle, um dann auf Lessing einzugehen und dessen Rezeption bis in die Moderne zu verfolgen.
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"[A]ngesichts der großen der großen Bedeutung, die der Toleranz als Norm und als Problem heute politisch, kulturell und religiös zukommt, wird man diesen wertvollen Einblick in die Geschichte des Motivs der drei Ringe wertschätzen."(Till Kinzel, Informationsmittel (IFB): digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft)
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Produktdetaljer

ISBN
9783110452679
Publisert
2016-10-24
Utgiver
Vendor
De Gruyter
Vekt
573 gr
Høyde
230 mm
Bredde
155 mm
Aldersnivå
P, 06
Språk
Product language
Tysk
Format
Product format
Innbundet
Antall sider
300

Om bidragsyterne

A. Aurnhammer, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; G. Cantarutti, Università di Bologna; F. Vollhardt, LMU München.